Der Frühling ist erwacht, doch bei den Familien Aumüller und
Dürr läuft das Leben in seinen geregelten Bahnen weiter. Jeden Abend kommen die beiden Freunde Hans-Peter und Ernst-Wolfgang nach einem harten und stressreichen Tag im Amt mit schmerzenden Füßen und
erschöpft von der Arbeit zurück. Bereits am Hofeingang werden sie von ihren Ehefrauen Irmtraud und Rosemarie mit Strickweste und Hausschuhen „liebevoll“ und aufopfernd empfangen und versorgt. Das ist
auch dringend erforderlich, denn die Herren sitzen jede Nacht in der Dorfscheune, um den heimischen Maibaum vor der Aufstellung vor Übergriffen zu schützen! Zusammen mit dem Dienst im Amt und der
nebenberuflichen Schwarzbrennerei von Schnaps eine nahezu unmenschliche Arbeitsbelastung!
Mitten in ein überlebenswichtiges und erholsames Fußbad der Ehemänner
platzt die Nachricht, ein neuer Nachbar würde in das renovierungsbedürftige Nachbarhaus einziehen. Hierbei soll es sich um eine wichtige und angesehene Person des öffentlichen Lebens handeln – den
Herrn Bischof samt Küster! Die Aufregung ist groß und so wird nach diversen Nachforschungen, die das Gerücht leider bestätigen, ein gebührender Empfang vorbereitet. Als die Dorfbewohner singend und
Fahnen schwenkend zum Empfang bereit stehen, fahren die hohen Gäste zur Überraschung des Empfangskomitees mit Motorrädern vor! Doch die beiden Herren entpuppen sich nicht als kirchliche Würdenträger,
sondern als Friedhelm Bischoff und Klaus Küster – zwei „Freizeit-Rocker“!
Ab diesem Tag wird alles anders! Brave, täglich hart im Amt arbeitende Beamte mit einer Vorliebe für die Musik von Helene Fischer prallen auf zwei Motorradfahrer, die
mit Rockmusik von AC/DC, Wein, Schnaps und Bier jede Nacht zum Tag machen. Das ist aber noch nicht schlimm genug, denn nach und nach beginnen die neuen Nachbarn eine gewisse Faszination auf sämtliche
Damen des Ortes auszuüben. Und wie in der Natur erwacht auch in Rosemarie und Irmtraud langsam aber sicher der Frühling.
Schließlich haben die beiden Herren im Gegensatz zu den von Hallux valgus und Sodbrennen geplagten und nach Kamillentee rufenden Ehemännern wenigstens noch Feuer im
Hintern! Das Angebot einer gemeinsamen Motorradtour erweckt in den geplagten Ehefrauen die Sehnsucht nach Freiheit und erste Zweifel, ob man auch in zehn Jahren noch jeden Abend mit Strickweste und
Hausschuhen zum Empfang der Herren parat stehen möchte.
Als die Ehemänner eines Abends zum örtlichen Schafkopfturnier aufbrechen, ergreifen sowohl Margarete und Ulrike, die beiden stets in Rosa gekleideten weiblichen
„Restposten“ des Dorfes, als auch die braven Ehefrauen Rosemarie und Irmtraud die Chance, den neuen Nachbarn einen nächtlichen Besuch abzustatten. Doch als Rosemarie und Irmtraud am nächsten Morgen
erwachen, müssen sie mit Entsetzen feststellen, dass ihnen von der letzten Nacht „ein ganzes Stück“ fehlt! Ein Filmriss, und das in diesem fortgeschrittenen Alter! Ist in dieser Nacht „etwas
passiert“? Und wie soll man verhindern, dass die Ehemänner von dem nächtlichen Ausflug erfahren?
Doch auch die Herren haben an diesem „Morgen danach“ ihre Probleme. Mit schmerzendem Schädel stellt man fest, dass man sich zwar vorstellen kann, wie das
25-Liter-Bierfass ins Bett gekommen ist, aber ansonsten riesige Erinnerungslücken vorhanden sind! Eine eintreffende Nachricht trägt nicht unbedingt zur Verbesserung der Laune bei: Am Maibaum mitten
im Dorf hängen Unterhosen – Damenunterhosen! Und diese Schmuckstücke sehen der „Reizwäsche“ von Rosemarie und Irmtraud erschreckend ähnlich!
Doch wem gehören die Unterhosen und wer hat sie in der Nacht auf den Maibaum gehängt? Sind es die Unterhosen von Rosemarie und Irmtraud, die diesen bei ihrem
nächtlichen Ausflug abhandengekommen sind? Welche Rolle spielen die neuen Nachbarn in der Unterhosenaffäre? Oder haben Hans-Peter und Ernst-Wolfgang selbst im Vollrausch die Unterhosen als Souvenir
einer nächtlichen Affäre mit Margarete und Ulrike nach dem Schafkopfturnier aufgehängt? Fragen über Fragen, auf die es zunächst keine Antworten gibt! Zudem muss man bei den Nachforschungen äußerst
sensibel und behutsam vorgehen, um nicht selbst in Verdacht zu geraten? Jeder verdächtigt jeden. Am Ende bleibt ein Schuldiger übrig, allerdings in einer ganz anderen Sache. Es stellt sich heraus,
wer die neuen Nachbarn wirklich sind!
Kulturverein Unterschwandorf e.V.
1.Vorsitzender:
Alexander Nisch
Mühlstr. 14
72221 Haiterbach